Zeit des Nationalsozialismus - In den europäischen Nachbarländern setzte sich der Trend in den 1930er Jahren fort. Dort entstanden Fan-Zeitschriften für Jazz und sogenannte „Hot Clubs“. Das Naziregime allerdings verfolgte und verbot die Ausstrahlung des Jazz im Rundfunk. Zum einen wegen der afrikanischen Wurzeln des Jazz. Zum anderen, weil es bei dieser Musik in gewisser Weise um Individualität und gegen Anpassung geht. Zwar war es trotz der Verfolgung zumindest in Großstädten noch möglich, Jazzplatten zu kaufen, die Weiterentwicklung und der Kontakt zur amerikanischen Jazzwelt war jedoch weitgehend unterbrochen. Die von der Reichsmusikkammer offiziell gestützte Musik hatte allerdings auffällige Züge des amerikanischen Swing. In Deutschland wussten zu dieser Zeit nur relativ wenige Leute, wie sich die die Jazzmusik in Amerika – zu dieser Zeit also der Swing – anhörte und dass es sich um Jazzelemente handelte. Es gab sogar Stücke, die von den Nazis in speziell entwickelten Tonstudios neu produziert und mit neuem Text versehen wurden. Ein Beispiel dafür ist der Titel „Black Bottom“, der als „Schwarzer Boden“ präsentiert wurde. Bei einigen Deutschen waren die verbotenen Alliiertensender mit Jazzprogrammen beliebt. Sie wurden von den Nazis einerseits gestört, andererseits aber auch imitiert. Dabei wurde der Jazzgesang mit provozierenden Propagandatexten versehen.

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