Die 60er Jahre - In den 60er Jahren erfolgte eine bewusste, aber doch behutsame Emanzipation vom amerikanischen Vorbild. Die drei maßgeblichen Jazzgruppen waren zunächst die Quintette von Albert Mangelsdorff (mit Heinz Sauer und Günter Kronberg) und von Michael Naura (mit Wolfgang Schlüter) und das Quartett von Klaus Doldinger (mit Ingfried Hoffmann). Zu nennen sind auch die Gruppen um Joki Freund (Yogi Jazz) (mit Emil Mangelsdorff) und das Trio von Wolfgang Dauner (mit Eberhard Weber) (Dream Talk). Naura musste sich bedauerlicherweise aus Krankheitsgründen vom aktiven Musikerleben zurückziehen. Doldinger und Mangelsdorff konnten mit einer erfreulichen Stetigkeit auch im Ausland öffentlich auftreten und Platten veröffentlichen. Ein sehr wichtiger Musiker war der Bassist Peter Trunk, der nicht nur mit Mangelsdorff und Doldinger spielte, sondern wegen seiner Musikalität, Solidität und seiner Vielseitigkeit auch als Studiomusiker äußerst gefragt war. 1965 betrat das Quintett von Gunter Hampel, mit Musikern wie Manfred Schoof, Alexander von Schlippenbach, Buschi Niebergall und Pierre Courbois die deutsche Jazz-Szene. Die LP Heartplants gilt als die erste deutsche Free Jazz-Platte, wobei diese Musik aus heutiger Sicht doch recht moderat klingt. Radikalere Töne waren dann zu hören vom Quintett von Manfred Schoof (Voices) und einem Oktett um Peter Brötzmann (Machine Gun).

Beitragende