Die 70er Jahre - In den 70er Jahren hielt auch die internationale Bewegung Einzug in die deutsche Jazzwelt, dass Jazz mit verschiedenen anderen Musikgenres kombiniert wurde. Erfolgreiche Jazzer wie Klaus Doldinger, Volker Kriegel und das United Jazz and Rock Ensemble folgten dieser Strömung. Bemerkenswert ist, dass diese Musiker beim hiesigen Publikum genauso erfolgreich waren wie amerikanische Jazzer. Akustisch-romantische Darbietungen wie die von Joachim Kühn und Rainer Brüninghaus wurden in den USA ebenfalls zur Hauptströmung. Während dieser Zeit entwickelte man auch in der DDR den Jazz in eigenen Formen, speziell im Bereich Free Jazz, aber auch in anderen Richtungen. Die Selbstständigkeit war dabei ausgeprägter als in Westdeutschland. Diese Musik sprach dort ein besonders breites Publikum an und war sehr erfolgreich. Zu den bekannteren Künstlern dieser Ära zählen Conny Bauer, Ulrich Gumpert (Zentralquartett), Manfred Hering und einige Weitere. Die 80er Jahre - In den 80er Jahren teilte sich der Jazz in Deutschland in mehrere Richtungen. Es gab sowohl Formationen, die mit Repertoires traditioneller Jazzrichtungen aufwarteten, weitere Strömungen des Free Jazz und der Fusion, Hinwendungen zum aufkommenden Neo Bop als auch Kombinationen der verschiedenen Richtungen. 90er bis heute - Der Jazz-Forscher Ekkehard Jost stellte im Jahr 1992 zwei Grundtendenzen der Jazzszene fest: Jazz als Repertoiremusik und Jazz in beständiger und dynamischer Entwicklung. Die Letztere lebe aus musikalischer Praxis und basiere auf den Ursprüngen des Jazz. In den 90er Jahren dominierte, noch stärker als schon in den 80er-Jahren, die Wirkung der Vermarktung auf die Musikstile. Besonders der Jazz war davon betroffen. Zudem erfolgte eine Angleichung zwischen Ost- und Westdeutschland, deutlich zu Lasten der ostdeutschen Jazzkultur. Im Laufe der Zeit wurden oft Elemente des Jazz in andere Musikrichtungen wie Hip-Hop, später in Drum ’n’ Bass und andere integriert.

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